Les 3 Vallées 2015 ***Beautempsoutai?***

*Vorneweg – wer wissen will was der Titel bedeutet, muss bis zum Ende des Berichts kommen… ;-)*

Ende März 2015 bin ich mal wieder in die Trois Vallées gefahren. Wie die letzten Male auch, bin ich zusammen mit meinen Eltern und meiner Freundin mit einem Busunternehmen aus Franken in das größte Skigebiet der Welt gereist. Es bleibt für mich die beste Anreisemethode, wenn man in ein entfernteres, fremdes Gebiet mit Mautstraßen/Mautgebühr auf Autobahnen fährt. Man kann sich zurücklehnen, schlafen, quatschen, Bücher lesen, rätseln, a Bier trinken und ist am Ende ganz entspannt in der Urlaubsdestination…

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St. Martin war auch, wie die Besuche zuvor, unsere Bleibe für eine ganze Woche. Wir hatten zu fünft ein tolles Appartement, das komplett eingerichtet und sehr wohnlich war. Das heißt, wir waren – wie auch zuvor – mal wieder sehr zufrieden mit unserer Unterkunft und das ist in den französischen Skigebieten ja nicht gerade eine Selbstverständlichkeit. Von dem her kann ich St. Martin de Belleville allen empfehlen, vor allem, weil es – anders wie auf dem Skiplan ersichtlich – nicht wirklich ab vom Schuss in den Trois Vallées liegt. Mit den beiden Bahnen St. Martin 1 & 2 auf den Hauptkamm zwischen Meribel und Belleville ist man relativ schnell mehr oder weniger zentral im Skigebiet. Von dort oben braucht man lediglich 2 Bahnen nach Val Thorens bzw. ins Tal von Courchevel. Von daher ist der Ausgangspunkt genauso zentral wie Meribel oder Courchevel.
Vom Wetter und Schnee her, hatten wirs auch dieses Jahr, nicht perfekt getroffen. Alpenweit gesehen, war die Karwoche vom Wetter her gesehen die wohl schlechteste Saisonwochen vom Winter 2014/15. Auf Grund eines Sturmtiefs ging in vielen österreichischen Gebieten Montag/Dienstag überhaupts nichts – in den Trois Vallées beschränkte sich das ganze zum Glück nur auf Montag. Trotzdem wünscht man sich für so eine Skiwoche perfektes Wetter, vor allem wenn es zuvor ganze Wochen lang stabiles Hochdruckwetter hatte. Naja – noch können wir das Wetter nicht ändern – „zum Glück“ wie man so sagt. Vom Schnee her hatte es auf jeden Fall noch genug, wenngleich es 2 Jahre zuvor deutlich mehr hatte. Die Talabfahrten in die wichtigsten Orten waren allesamt noch offen, auch nach La Tania bzw. La Praz waren auch noch verfügbar, wenngleich die schwarzen Varianten diesmal nicht mehr fahrbar waren.
Alles in allem war es eine gute Skiwoche in den Trois Vallées – in einem Skigebiet, das mich auf Grund seiner Größe aber auch wegen seiner guten Konnektivität immer wieder beeindruckt.

Ich nehme euch mal wieder mit, auf eine Reise durch die 3 Vallées und hoffe, ihr kommt auch mal in den Genuss, im größten Skigebiet der Welt skizufahren.

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^^ Bei der Anreise machten wir eine eingeplante Pause in Annecy – das erste Mal seit dem ich mit dem Busunternehmen in die 3V fahre… – eine schöne Stadt.

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^^ Erster Ausblick auf St. Martin de Belleville mit seinem dörflichen Charakter und dazugehörigen Piste mit Anfängerlift, der aber gar nicht so flach ist…

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^^ Wie gesagt – die ersten beiden Tage waren wettertechnisch mehr oder weniger zum vergessen, deshalb startet der Bericht am 3. Skitag so richtig durch.

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^^ Nach der 8EUB gehts in dem langen St. Martin de Belleville 2 hoch auf den Grat. Spätestens nach dem Montag in diesem Urlaub, in dem es hier oben zwischen dichten Nebel, Wind, Regen und Graupelschauer hin und herwechselte, bin ich mit der Erneuerung dieses Jahr in eine 6KSB mehr als zufrieden. Eine Kuriosität übrigens an diesem extrem schlechten Montag tags zuvor: Die Skigebietsbetreiber liesen alle Verbindungen in banchbarte Täler/Orte zu. Das heißt, es fuhr zwar die 6KSB Tougnette 2 (die ja dankenswerterweise auch Hauben hätte), es war aber oben ein großer Absperrzaun mit Patrouille aufgebaut, die verhinderten dass man in Richtung Meribel weiterfahren konnte. Gut, es stürmte schon ab un zu, aber so eine strenge Regelung kenne ich in österreichischen Gebieten nicht.

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^^ Blick zurück Richtung St. Martin – gut ersichtlich: Unten ists grün/braun. Die Kunstschneepiste hält aber so einige Tage Frühlingstemperaturen aus – das haben sie dort ganz gut drauf.

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^^ Blick ins Meribel-Tal mit dem gegenüberliegenden Gebirgszug der Saulire. Tolle Wolkenstimmung gerade…

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^^ Blick auf die Autobahn-Abfahrt Aigle. Anhand der gut erkennbaren Ränder der Piste sieht man auch, dass es sich eigentlich nur noch um Kunstschnee handelt. Dementsprechend tief werden die Talabfahrten gegen Mittag. Rechts übrigens auch erkennbar die alte Trasse der DSB Ramées, die zusammen mit der anschließenden DSB Grande Rossiere eine zweite Achse von Mottaret Richtung Courevel bildete. Die zwei Bahnen sind aber jetzt schon um die 10 Jahre abgebaut und ich glaube – die Pas du Lac EUB reicht vollkommen aus.

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^^ Wir fahren Richtung Roc de 3 Marchees und nehmen die 6KSB Chatelet. Auch der Bereich ist ja komplett anders als früher aber daran hab ich mich auch bereits gewöhnt.

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^^ Immer wieder fotogen. Die oefs von der letzten Sektion Plattieres 3, die leider auch nicht mehr lange stehen wird. Umbaupläne sind bereits veröffentlicht.

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^^ Die Pisten im Bereich vom Chatelet sind eigentlich ganz nett – wenn man nicht gerade in eine große Gruppe kommt – unten raus zum Chatelet-Lift vlt. etwas flach…

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^^ So, jetzt sind wir auf dem Roc de 3 Marchees, der immerhin von 3 Bahnen erschlossen wird. Von hier startet eine sehr attraktive Piste namens Mouflon, die durch eine Geländerkammer wieder in den Bereich Chatelet mündet. Wird von einigen wohl vergessen, da keine Autobahn – ist aber traumhaft!

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^^ Hier der Blick auf die Abfahrt Mouflon. Erinnert sehr an die Piste Kelle in Zermatt – die hat ungefähr den gleichen Verlauf im oberen Abschnitt, bis sie auf Hohtäli trifft.

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^^ Hier sieht man wieder den Chatelet-Bereich.

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^^ Hier die ganze Geländerkammer von Chatelet – massentaugliche Pisten inkl. großem Funpark.

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^^ So – ab gehts Richtung Les Menuires.

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^^ Piste Petit Creux Richtung Les Menuires – Autobahn und Massenabfertigung.

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^^ Blick Richtung La Masse, wo es anschließend hingehen sollte.

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^^ Find ich immer wieder geil – den Reberty Lift – der durch die Häuser geht.

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^^ Jetzt steh ich bereits auf La Masse und blicke auf das unerschlossene Hochtal Vallon du Lou, das man aber befahren kann. Man kommt unten bei Plan de l`eau raus.

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^^ Blick Richtung Val Thorens. Auch immer wieder beeindruckend, wie die Bettenburg dort oben auf 2.100m unter dem mächtigen Peclet Gipfel klebt.

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^^ Blick in die andere Richtung des Bellevilletals Richtung unserem Ort Saint Martin de Belleville, das unterhalb des Schneebands liegt. Vor uns die schwarze Abfahrt Masse, die nicht so überlaufen ist wie die Hauptabfahrt. Anschließend gab es eine Nostalgiefahrt mit dem Lac Noir inkl. schlechtester Abfahrt des Urlaubs auf der dazugehörigen schwarzen Piste. Windgepresster Pappschnee, der teilweise 50cm tief einbrach bei zuviel Belastung. Knochenbrecherschnee – nur raus hier!

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^^ War es oben am Gipfel noch schön, ging es mit dem schlechten Wetter ganz schnell. Es zog gegen Mittag zu. Deshalb wieder wechsel auf die andere Seite.

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^^ Das unglaubliche Liftchaos in Les Menuires inkl. typisch französchier Skistationsarchitektur – muss man mögen oder eben nicht.

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^^ Lieblingsmotiv. Anhand der Wasserfläche auf der Piste könnt ihr erkennen, dass es auch heute viel zu warm war und die Talabfahrten nur schwer genießbar sind.

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^^ Danach trennten wir uns und ein Teil fuhr noch nach Val Thorens. Hier ein Blick auf die „neue“ 6KSB Pionniers, die wie die alte 3Valles1 mitten über die Dächer von Val Tho gehen. Auf Grund der schlechten Sicht, mussten aber auch wir den Skitag bald beenden…

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Nächster Tag – breits Mittwoch:

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^^ Nachdem das Wetter ähnlich gemeldet war wie den Tag zuvor, wollten wir heute das gute Wetter am morgen nutzen und sind gleich Richtung Val Thorens aufgebrochen. Der direkte Weg heißt hier: 6KSB Les Granges

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^^ Doch bereits vor der Bergstation erblickte man wieder böse Wolken in Richtung Val Thorens…hmpf…

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^^ Trotzdem sind wir durchgestartet und bis zur Funitel Peclet gekommen. Hier war es auf Grund der diffusen Sonneneinstrahlung bitter kalt.

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^^ Deshalb gings kurz zum Aufwärmen und Warten in die Hütte hier oben und ich war positiv überrascht. Moderate Preise, gute Häppchen, angenehme Stimmung – und das hier oben? Unglaublich – es gibt doch schöne Skihütten in Frankreich!

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^^ Dann auf der blauen Abfahrt tete ronde – schön lang und auch abwechslungsreich, da sie durch eine unverbaute Geländekammer führt. Die Abfahrten vom Peclet sind generell alle zu empfehlen – Höhenunterschied und Abwechlung heißen die Zauberworte.

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^^ Dann mal zur Abwechslung La Moutiere gefahren – bin ich sonst eigentlich selten bis nie? Dort gibts aber eine nette Abfahrt Hermine, die auch von den meisten vergessen wird…

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^^ Dann trennte sich wieder die Gruppe und ich bin mit meiner Freundin noch alleine Richtung Grand Fond gefahren. Komplett alleine in der Funitel – sagt alles über den Füllungsgrad dieses Sektors aus. Kein Wunder – das obere Drittel der Abfahrt hing in den Wolken…

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^^ Komplettes Belleville Tal im Blick.

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^^ Kurze Sonnenfenster sind die Belohnung für das Abkämpfen durch den Nebel…

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^^ Jetzt ab ins Apres Ski Getümmel a la France – Chalet du Thorens.

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^^ Erst hier gehts richtig ab: La Folie Douce – wer mich kennt, weiß, dass es mir hier gefällt.

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^^ Also ein schönes Dosenbier der Gemütlichkeit am besten Apres-Ski-Spot der Alpen. Hier gabs übrigens auch ein kurzes Treffen mit ThomasZ, der zur gleichen Zeit hier war. Schöne Grüße!

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Nächste Tag: Donnerstag – leider wieder komplett bewölkt ohne Sonne. Hmpf. Also gings heute mal nach Courchevel.

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^^ Hier sind wir bereits im hintersten Teil der Trois Valées angelangt – Courchevel Moriond 1650m. Ich mag den Teil irgendwie sehr gern. Hier is es meistens ruhiger und famliärer als in den restlichen 3 Vallées und für Kenner gibt es ein paar schöne Pisten.

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^^ Hier der Blick auf den – erneut – gänzlich umgestalteten Bereich Aguille du Fruit. Man kann klar die Schneisen der Vorgängerbahnen erkennen. Jetzt führt hier auf verkürzter Trasse nur eine 6KSB hoch. Für mich eh nur Verbindungslift und von daher relativ egal…

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^^ Auch immer wieder beeindruckend. Der ominöse Flugplatz in Courchevel.

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^^ Hier als Beweis die Talfahrt nach La Praz – alles machbar, wenngleich der Schnee natürlich sehr weich war.

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^^ Auch neu: Die 6KSB Foret mit Vollaustattung – verläuft auf anderer Trasse als die legendäre Foretbahn – die noch mit Original Poma-Oefs ausgetattet war.

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^^ Hoch gehts – und mit über 600 Höhenmeter wieder mal ein längerer Sessellift.

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^^ Bergstation 6KSB Foret
Das ist auch alles was ich zu diesem Tag zu sagen habe…

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Letzter Tag: Freitag – endlich nochmal geiles Wetter!

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^^ So etwas erwartet einen eigentlich jeden Morgen oben an der Tougnette – genial präparierte Abfahrten mit tollen Weitblick.

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^^ Ein letztes Bild von den oefs mit blauem Himmel… denn…

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^^ … das sind die Ausbaupläne. Plattieres 3 wird also auch eine KSB – das wird eine geniale Trasse – scheinbar sogar auch ohne Hauben (?).

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^^ Dank des gutem Wetters kamen wir am letzten Tag also auch noch in den Genuss den Mont Vallons zu fahren. Übrigens: Wenn die Schlange bis raus steht – unbedingt einfach durch die Single-Rider-Line gehen. Man kommt mit 90% Wahrscheinlichkeit doch zu zweit auch noch rein, da sich alle so anstellen, die Stehkabinen gut zu füllen.

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^^ Oben muss das Standardfoto gemacht werden – ein toller Skiberg mit 2 langen, roten Abfahrten. Gegen Mittag allerdings meistens überlaufen…

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^^ Weiter mit der Cote Brune – die auch nicht mehr lange so stehen wird.

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^^ Auf der Pluviometre hatten wir heute richtig Glück – so allein ist man dort seltens. Darüber die Pendel-Funitel Bouqeutin.

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^^ „Gebirgsdorf“ Val Thorens mit Sonne.

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^^ Über Umwege gings dann zur 6KSB Portette.

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^^ Und wenn man dann schon dort ist, nimmt man diese unscheinbare Bahn namens Thorens auch noch mit.

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^^ Blick von 3.000m auf den gegenüberliegenden höchsten Punkt der Trois Vallées: Der Sessellift Bouchet für auf 3220m, und ist damit um 20 Höhenmeter höher als der Cime de Caron.

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^^ Weiterer Ausblick im Bouchet Tal, das unten auf den Orelle Zubringer stößt. Auch fahrbar vom Bouchet Lift aus…

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^^ Wir begnügen uns mit der kurzen, dafür leeren Piste am Thorens Pendel-Funitel.

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^^ Richtiges Funitel Grand Fond in voller Länge. Wie schon in früheren Berichten von mir geäußert, meiner Meinung nach etwas falsch gelegen, bzw. zu kurz geraten. Würde mit Talstation bei Caron Seilbahn mehr Sinn machen.

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^^ Der Ausblick sollte verraten, wo wir jetzt sind – nämlich am Cime de Caron. Natürlich mussten wir da noch hoch – und doch haben wirs erst in den letzten 2h unseres Frankreich-Skurlaubs geschafft – unglaublich eigentlich…

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^^ Das Wetter hat mittlerweile leider schon wieder eher dicht gemacht – trotzdem ist der Ausblick von hier oben senstationell und mich das eigentliche Dach der 3Vallées.

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^^ Von hier oben hat man eigentlich eine große Auswahl an Abfahrt, die alle mindestens 900 Höhenmeter haben. Wer sie an einem Tag alle fährt, hat viel erlebt – und wohl auch Glück gehabt mit dem Anstellen an der Pendelbahn. Generell wartet man dort gerne mal 20Minuten. Wir entschieden uns für die schwarze Piste Combe de Rosäel, die auf Grund ihrer Länge und der Tatsache, dass man so in eine komplett andere Geländerkammer kommt, besonders interessant ist.

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^^ Blick Richtung Orelle – 2.000m tiefer…

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^^ Jetzt im Bereich Rosäel – mit für mich neuer 6KSB Peyron, die wir aber auf Grund Zeitmangels nicht mehr fahren konnten…

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^^ Für uns gehts zurück mit der spektakulären 6KSB Rosäel zurück Richtung Val Thorens.

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^^ Wieso spektakulär? Darum!

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^^ Der Skiurlaub endet – so wie er enden muss – mit einem letzten Besuch auf der Partyhütte Folie Douce. Einfach unglaublich was dort jeden Tag geboten wird. Um zurück nach Saint Martin de Belleville zu kommen, braucht man nur noch einen Lift – das heißt, spätestens um 16:40 Uhr muss man dort einen der Rückbringer nehmen…

Fazit:
Für mich haben sich die Trois Vallées auch dieses Jahr wieder genloht, wenngleich ich jetzt in Zukunft erst mal andere Skigebiete auf meiner Liste kennenlernen möchte. Die 3Vallées sind Pistentechnisch gesehen, sicher das non plus ultra. Man hat sehr viel Abwechslung und jeder findet hier wohl seine richtige Ecke. Man wechselt zwischen den Täleren leicht und schnell hin und her und kann so wirklich alles abfahren. Einzig Val Thorens hat einen gewissen Sonderstatus und ist – schon allein auch von der Höhe und dem notwendigen Sichtverhältnissen – nicht so leicht zu erreichen und abzufahren. Auch ist dort hinten im Eck gefühlt immer doppelt soviel los wie in den restlichen Trois Vallées – wer das erste Mal im Bereich der Talstation Peclet entlang fährt, wird 100% damit zu kämpfen haben, sein Begleitung nicht zu verlieren. Ansonsten bin ich immer wieder beeindruckt von der Größe des Gebiets und von den charmanten Franzosen. Ich habe wirklich noch nie einen unfreundlichen Liftler getroffen – und auch die Frau im Supermarkt lächelt immer. Das empfinde ich im heimischen Österreich komplett anders. Was ich bei einem nächsten Besuch auch noch abändern werde, ist die Jahreszeit: Ich würde jetzt Anfang März empfehlen – denn im April sind die schönen Talabfahrten doch eben meistens zu vergessen. Auch wenn sie offen sind, sie werden gatschig. Und ich möchte die Täler mal verschneiter kennenlernen.

So… und weil ich noch nicht genug getippt habe, kommt jetzt noch eine Gebietsbeschreibung der einzelnen Skigebietsteile. Bin gespannt wer sich das antut…

Courchevel: Sicher das niedrigst gelegenste Gebiet mit dem größten Bereich für schwächere Fahrer rund um Courchevel 1850m. Wer es ruhiger und trotzdem famliär mag, macht einen Abstecher nach Courchevel 1.650 und hat die gleiche Art von Pisten nur abwechslungsreicher und ruhiger. Der Bereich Saulire ist zwar auch für gute Skifarer sehr interessant – ist meiner Meinung nach aber immer zu überlaufen und es gibt zu wenig Rückzugsgebiete…

La Praz / La Tania: Verdient auf Grund der Abgeschiedenheit und vor allem wegen den langen Talabfahrten einen extra Abschnitt. Wer in den 3Vallées mal alleine sein will, sollte hier mal bei schönen Wetter herfahren. Alle anderen Gäste werden nämlich auf der Reise nach Val Thorens sein. Besonders die schwarzen Abfahrten Jean Blanc und Jockeys nach Praz, aber auch z.B. die blaue Abfahrt Folyeres nach La Tania machen extrem Spaß. Der Bereich kommt auf dem Pistenplan viel zu kurz rüber…

Meribel: Meribel ist für viele wohl nur ein Durchgangsort von A nach B in den Trois Vallées. Auch ich werd mit dem Ort nicht so richtig warm. Auf der Saulire Seite gibt es zwar ein paar nette Abfahrten, die auch wirklich hier und da total verlassen sind und die Abfahrt vom Col de la Loze ist auch wunderbar – der Rest ist hier aber doch eher sehr anfängerlastig. Die Alitport 8KSB ist das beste Beispiel… Auf der anderen Talseite ist der Hauptzubringer Tougnette auch immer gut frequentiert – die genialen Abfahrten in dem Bereich von Tougnette 2 sollte man aber auf keinen Fall links liegen lassen. Kleines Highlight hier: Die Olympique Bahn mit seinen vielen Abfahrtsmöglichkeiten – wenn offen, dann unbedingt von dort über Raffort bzw. Les Villages zu den Mittelstationen von Olmype fahren.

Mottaret: Auch nicht wirklich der schönste Ort und Pistentechnisch meiner Meinung nach auch zu verachten. Von der Saulire Seite kommen generell viele Leute runter die Abfahrten auf Combes Seite sind zu kurz, bzw. noch nicht richtig erschlossen. Das was interessant ist, liegt ganz hinten im Tal und nennt sich Mont Vallon bzw. Cote Brune. Dies ist aber auch für alle anderen zu erkennen und von daher muss man hier sein Glück mit der Tageszeit probieren. Den Geheimtipp Mouflon vom Roc de 3 Marchees habe ich ja bereits genannt.

Saint Martin de Belleville: Kurz abgehandelt, da wenig Pistenkilometer hier liegen. Die Abfahrten im oberen Bereich von Saint Martin 2 sind sicher schön und lang – besonders Jerusalem ganz außen sollte man nicht verpassen. Les Grange ist auf Grund dem Verbindungsbahncharakters immer recht gut besucht.

Les Menuires: Die Retortenskitation schlechthin hat – wenn man sich auskennt – auch ein paar nette Pisten – allerdings kommt er hier – wie so oft in den Trois Vallées – auf die Uhrzeit drauf an. Wählt man vormittags einer der Pisten, die keine direkte Verbindung Richtung Val Tho darstellen, ist man mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit alleine. Nadelöhr m.M.n. sicher der 6er Mont de la Chambre – der mit knapp 800 Höhenmeter nicht nur unglaublich lang ist, sondern auf Grund seines wichtigen Verbindungscharakters eigentlich gedoppelt gehört. Pisten von La Becca und Roc de Trois Marchees 2 auch schön – wenn man denn noch Zeit dafür hat. Die andere Seite La Masse wird chronisch unterbewertet, hat aber an Tagen mit schönen Wetter tolle Abfahrten zu bieten. Für mich ein Highlight: Die schwarze Abfahrt Dame blanche vorne runter zurück nach Les Menuires.

Val Thorens: Der höchstgelegenste Teil von den 3V ist sicher auch der mit den meisten Skifahrern. Wie ich schon geschrieben habe, werden Erstbesucher bei einer Durchfahrt von Val Thorens erst mal zu kämpfen haben – es wimmelt brutal. Dies sollte mit einer neuen Verbindungspiste nach Plan de l`eau besser werden, wenn auch nur geringfügig. Der Skigebietsteil ist extrem zentral aufgebaut – das heißt, man muss wohl oder über meistens über Hauptpisten wieder zurück zur Bahn. Dies schmälert den sonst sehr alpinen Charakter sehr, trifft man doch recht schnell wieder auf eine andere Piste und hat sie dadurch mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht für sich. Ausnahme ist hier der Bereich Peclet, der mit der Funitel erschlossen, doch 4 eigenständige und vor allem lange Abfahrten, bietet. Etwas ruhiger ist es auch stets im Bereich Boismint und Plan de l`eau. Ein Besuch vom Cime de Caron ist Pflicht – nicht von den Wartezeiten abschrecken lassen! Die 4 Abfahrtsvarianten und der 360 Grad Rundumblick sind es wert. Über den Bereich Orelle verliere ich keine Worte, da ich dort zu selten war und es für mich nicht viel anders als Val Thorens ist…

Bis zum nächsten Mal im schönen La France!

P.S.: Zum Titel: Beautempsoutai? orientiert sich an dem Musiktitel vom erfolgreichen französichen Rapper Stormae, der ein Lied verfasste namens „Papaoutai?“ was soviel heißt wie „Vater, wo bist du“ – übertragen auf den Titel hier: „Schönes Wetter wo bist du?“ – und ja, ich mags kreativ! 🙂

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