Muikamachi Hakkaisan

Heute berichte ich euch über das 2. Gebiet, das wir besucht haben: Muikamachi Hakaisan

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Das Gebiet liegt in der Präfektur Niigata und ist von unserer Homebase durch den längsten Straßentunnel Japans – dem Kan-Etsu Tunnel erreichbar. Mit 11km Länge verbindet er damit die Präfektur Gunmar und Niigata und ist eine der wichtigsten Verbindungen durch die japanischen Alpen.
Das Gebiet an sich versteckt sich etwas in einem flachen Seitental in der Nähe der Stadt Minamiuonuma. Es startet auf unglaublichen 355m und führt bis auf 1170m Höhe. Bei dieser Höhenangabe kann man sich fast gar nicht vorstellen, dass man dort powdern kann. Aber in Japan ist ja alles anders. Erschlossen wird das Gebiet mit einer Pendelbahn, die eigentlich alles abdeckt, was man braucht. Wer sich einschneien lassen will, benutzt einer der 3 Doppelsesselbahnen, die im eigentlichen Sinn aber nicht notwendig sind.
Im Gegensatz zu Tengindaira ist das Gelände aber weniger steil. Dafür mischen sich mehr Nadelbäume in den Wald und entlang der Hauptabfahrt gibt es rechts und links nette Pillowlines. Ortskundigkeit ist aber Vorraussetzung – schließlich verlocken die ein oder anderen Hänge zum reinstechen – wer das macht, ladet aber nicht selten in Gräben. Bei einer Schneemenge von über 3m ist das nicht wirklich lustig. Wir wurden beim Versuch durch den Wald in anderes Gelände zu kommen mehrmals von Resort Guides daran gehindert reinzufahren. Erst nach einer längeren Diskussion erfuhren wir die eigentliche Ursache. Scheinbar sind 2 Tage zuvor 3 Personen im Gelände verloren gegangen. Suchaktionen werden hier nicht gestartet, da dies eigentlich Aufgabe des Staates ist – dieser aber die Verantwortung dem Skigebiet zuschieben möchte. Das Skigelände wird ansich von einem Unternehmen angemietet. Im Fall von Muikamachi Hakkaisan ist dies Prince Snow Resorts, die scheinbar einige Gebiete in Japan kontrollieren. Dass die 3 Personen scheinbar nicht gesucht werden ist makaber und für unser eins unverständlich. Man fährt also besser nicht alleine in den tief verschneiten Wald. Auch mich hat es an diesem Tag 2-3 Mal gelegt – und ich hatte größte Schwierigkeiten mich aus dem Schnee zu kämpfen. Teilweise ist es unmöglich, ohne Hilfe wieder rauszukommen.

Aber nun zu den Bildern.

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^^ Ausblick auf den Hotelparkplatz – Vorfreude pur!

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^^ Ankunft in Hakkaisan – hier hat es nochmal mehr Schnee als in Gunmar.

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^^ Dieser Talstationskomplex wirkt irgendwie russisch-italienisch. Es rostet halt so langsam dahin…

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^^ Richtig schöne, trashige Station.

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^^ Trasse

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^^ Blick auf den Skiplan. Wichtigster Lift ist wie gesagt die Pendelbahn. Links geht nochmal eine Doppelsesselbahnkette hoch – der Abschnitt kann aber auch von der Pendelbahn erreicht werden. Hierzu muss man durch den verbotenen Wald – dahinter wartet einen geniale Tiefschneeabfahrt mit vereinzelt stehenden Laubbäumen.

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^^ So der Ausblick, bei seltenem schönen Wetter.

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^^ Japan Technik – Nippon Cable.

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^^ Oben angekommen. Meistens war der Gipfel in Wolken verhangen – die Sicht ins Tal begrenzt. Und wenig war hier nicht los…

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^^ Der Weitblick…

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^^ Dafür waren die Bäume hier oben schön tief eingeschneit und mit Reif überzogen. Schneefanatiker wie ich befinden sich im 7. Himmel.

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^^ Ein Moment, in dem man mal mehr gesehen hat. Eigentlich eine beeindruckende Kulisse.

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^^ Nochmal der Blick ins Tal mit der Talabfahrt.

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^^ Eine einzige Sesselfahrt machten wir mit dem linken oberen Lift. Es fing währenddessen richtig kräftig an zu schneien. Als wir oben ankamen war ich das erste mal richtig durchnässt. Die Pendelbahn ist eindeutig sinnvoller!

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^^ Dichtes Schneetreiben – unvorstellbar.

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^^ Schutzmaßnahmen.

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^^ Bestens ausgestattet die Japaner. An der Talstation gibt es einen Föhn, um sich die Brille wieder zu trocknen. Geil.

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^^ Dass man es hier Freerider nicht so gerne sieht, wird beim Blick auf dieses Warnschild klar. Das Gebiet wird recht gut von Resortgards bewacht. Auch auf der bei der Hälfte der Abfahrt befindlichen Hütte springen dir die Wirte hinterher, wenn du ins Gelände fährst. Uns wars reichlich wurscht – etwas nervig ist es aber schon.

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^^ Es ging in die Hütte. Man holt sich seinen Voucher an einem Automaten.

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^^ Zum Glück gibt es wieder eine bebilderte Speißekarte. Natürlich gab es erneut Katsukare. Da kann man nichts falsch machen!

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^^ Trotzdem gibt es genug fragende Blicke auf die Speißekarte. Neben Katsukare gibt es auch eine Vielzahl an Nudelsuppen. Diese schmecken auch, sind aber mit Stäbchen wirklich nicht leicht zu essen…

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^^ Für die 1.000 Yen (14€) ist auch ein Getränk dabei. Ist also generell preislich in Ordnung.

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^^ Weiter gehts. An der Bergstation gibt es allerdings nur japanische Schriftzeichen.

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^^ Ein weiterer Moment mit guter Sicht ins Tal. Bei der Schneemenge kann man sich nicht vorstellen, dass man auf Voralpenhöhe rumcruist.

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^^ Statt blau sind die leichten Pisten hier übrigens in grüner Farbe gekennzeichnet.

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^^ Aber Pisten sind ja nicht unser Ziel – also rein da! Hier kamen wir zu einer genialen Pillowline, bei der aber Vorsicht geboten ist. Nicht über jeden Pillow kann man ohne weiteres springen. Manchmal geht es tiefer als man denkt – nicht selten entdecken wir hinter einem Pillow ein Loch – wer hier rückwärts reinrutscht, kann schnell zu den 3 vermissten Personen zählen. Ohne Kameradenhilfe kommt man dort sicher nicht lebendig raus.

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^^ Kleine Demonstration der Schneemassen.

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^^ Am Nachmittag sind die Resortgards kurz verschwunden – wir nutzen die Chance um oben durch den verbotenen Wald zu queren…

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^^ Winterwonderland

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^^ Es folgt ein unberschreiblich guter Run mit nur sehr weit auseinander stehenden Bäumen.

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Leider dürfen wir nicht ein 2. Mal in den verbotenen Wald. Die Resortgards haben uns gesehen. Angesichts der Vorgeschichte mit den 3 vermissten Personen sicherlich verständlich.

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^^ Da die Fahrt zurück mehr als 1h dauert, wurde kurz eingekauft…es handelt sich schließlich immer noch um deutsche Touristen!

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^^ Das Chaos in unserem Zimmer und der erfolgreiche Versuch unsere Skiklamotten wieder trocken zu bekommen für den nächsten Skitag.

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^^ Jetzt aber schnell ab in den Onsen und aufwärmen. Sagte ich schon mal, dass das eine geniale Erfindung ist?

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